Vier Tage nach dem Pokalhit gegen die Sportfreunde aus Seligenstadt wartet am nächsten Sonntag bereits das nächste Highlight auf unsere Germania. Es geht in der Gruppenliga Frankfurt/Ost zum Tabellenzweiten 1. FC Hanau 1893 an die Kastanienallee 75 in der Nähe der Otto Hahn-Schule.
Hessens ältester Fußballverein zählte bereits letzte Saison, nachdem die Mannschaft souverän aus der KOL Hanau in die Gruppenliga aufgestiegen war, für das Gros der Konkurrenten als Aufstiegskandidat. Wie in der Sonderausgabe „Anpfiff” der mediengruppe Offenbach-Post vor der Saison zu lesen war, „hing diese Einschätzung mit dem namenhaften Kader, den offensichtlich finanziellen Möglichkeiten sowie den offensiven Ankündigungen des Vereins, im Jahr 2018 in der Hessenliga spielen zu wollen, zusammen”. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Lange im Aufstiegsrennen, musste der FCH zu Beginn der Rückrunde eine Niederlagenserie hinnehmen, von der er sich im weiteren Verlauf der Saison nicht mehr erholte. Am Ende stand ein unbefriedigender fünfter Platz und das Ziel, nach dem verpassten Aufstieg einen neuen Anlauf in Richtung Verbandsliga zu unternehmen.
Mit Ihrer Kaderzusammenstellung haben die 93er in der Sommerpause ihren Anspruch auf einen Aufstiegsplatz dabei deutlich unterstrichen. Die junge Truppe des Trainerduos Christoph Prümm/Slavica Dacic soll dabei von den erfahrenen Akteuren Larry Ransom, Christian Fischer, Ahmed Rafaat und nicht zuletzt Spielmacher und Torjäger Kahraman Damar zum Erfolg geführt werden. „Sahnehäubchen” des großen Kaders sind ganz sicher die beiden Ex-Profis Daniyel Cimen und Ervin Skela, die zwar zeitlich bedingt nicht immer zur Verfügung stehen, nach jüngsten Informationen aber am nächsten Sonntag dabei sein werden. Doch trotz dieser Ansammlung an individueller Klasse mussten die 93 auch in dieser Saison bereits drei Mal das Feld als Verlierer verlassen. Die jüngste 1:3 Heimniederlage gegen den FSV Bischofsheim und auch der Last-Minute-Sieg gegen den VfR Wenings haben gezeigt, dass und wie der FCH verwundbar ist. Sollte die Angriffsmaschinerie des im Jahr 1978/79 in der Zweiten Bundesliga-Süd beheimateten Vereins jedoch einmal ins Rollen kommen, dann ist diese nur schwer zu stoppen. Der 6:0 Auswärtssieg in Dietzenbach oder der deutliche 5:1 Heimsieg gegen den SV Pfaffenhausen belegen dies eindrucksvoll. Mit doch schon 5 Punkten Rückstand auf Tabellenführer JSK Rodgau dürfen sich die Hanauer allerdings keine weiteren Ausrutscher leisten. Insofern herrscht an der Kastanienallee schon so etwas wie Anspannung.
Spannend war es auch am Mittwoch am Triebweg, wo sich unser Team nach einem sehr motivierten und absolut überzeugenden Pokalauftritt gegen den Hessenligisten Sportfreunde Seligenstadt erst in der 116. Minute den spielentscheidenden Treffer zum 0:1 einfing, aber zurecht vom eigenen Publikum mit viel Applaus verabschiedet wurde. Bei drei eigenen Pfosten- bzw. Lattentreffern wäre mit etwas mehr Fortune sogar noch mehr drin gewesen. Dieses Spiel hat auch gezeigt, dass unsere Mannschaft taktisch variabel agieren und vor allem defensiv sehr diszipliniert arbeiten kann. Diese auch läuferisch auf hohem Niveau stehende Begegnung war aus Germaniasicht eine gelungene Generalprobe für das nun anstehende Spiel in Hanau. Mit 21 Punkten aus 11 Spielen reist unser Team als Tabellenvierter der Gruppenliga Frankfurt/Ost nach Hanau. Was andernorts als „Spitzenspiel” verkauft wird, ist aus Sicht der 93er und der örtlichen Presse lediglich eine Hanauer Pflichtaufgabe auf dem Weg zum Aufstieg. Anders die Zielsetzung bei der Germania. Hier lautet das Motto „Gekommen um (in der Liga) zu bleiben”. Doch auch dafür braucht man Punkte – am besten gleich drei aus dem nächsten Spiel.
Anpfiff der Begegnung ist um 15.00 Uhr.