Winterneuzugang und Torhüter Julian Langer: verletzt ausgewechselt. Mittelstürmer Filippo F. Serra: verletzt ausgewechselt. Offensivspieler Gianpiero Iantorno: Rote Karte.
Teuer bezahlt hat die Germania den 4:1 Auswärtssieg im Derby bei den Seligenstädter Sportfreunden. Dabei hatte alles so schön angefangen. Konzentriert und mutig im Spiel nach vorne wurde die 1A bereits in der 8. Minute belohnt. Ein diagonaler Flugball von Bartosz Losiewicz wurde von Mirko Zakarija, hart bedrängt von seinem Gegenspieler, erlaufen, gesichert und eiskalt zur 1:0 Führung verwertet. Dieser Schock lähmte die Sportfreunde, die in der Folge Glück hatten, dass sich die Germaniaoffensive bei 3 Großchancen jeweils für die „falsche“ Lösung entschied. Noch mehr Glück hatte die Zweite Garnitur des Hessenligisten, als eine klare und für alle Anwesenden ersichtliche Tätlichkeit eines übermotivierten Sport“freundes“ nur mit gelb bedacht wurde. Nun waren es allerdings die Germania-Akteure, die nach dieser Aktion etwas den Faden verloren, die einzige Torchance der Gastgeber aber ohne Schaden überstanden. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Germania bereits einen Torhüterwechsel vornehmen müssen. Neuzugang Julian Langer verletzte sich bei einem Abschlag und wurde durch Christian Vogel, der seine Sache im Anschluss gut machte, ersetzt. Da auch Oguz Biricik aus privaten Gründen nicht länger zur Verfügung stand, wurde mit der Einwechslung von Tobias Kaufmann das Auswechselkontingent bereits zur Pause strapaziert.
Schlechter hätte die zweite Hälfte dann auch kaum beginnen können. Knapp zwei Minuten waren gespielt, als J. Glaab eine weite Freistoßflanke ungehindert und wuchtig zum Ausgleich einköpfte. Nun spielten die Gastgeber etwas druckvoller und kamen durch ihren Stürmer, der schon längst nicht mehr hätte auf dem Platz sein dürfen, zu zwei Großchancen, die aber keinen Treffer zur Folge hatten. Dem gegenüber stand eine Germaniachance, als Lukas Eckert die berühmte Zehenspitze fehlte. Dazwischen lagen weitere Aufreger, insbesondere die beiden roten Karten in der 58. Minute nach einer unübersichtlichen Situation erhitzten die Gemüter auf beiden Seiten. Ratlosigkeit dann fünf Minuten später, als sich auch noch Filippo Serra beim Versuch, den Linienrichter zu umlaufen, eine Aduktorenverletzung zuzog und durch Robin Kaufmann ersetzt wurde.
Im Anschluss spielte sich das Geschehen zumeist zwischen den Strafräumen ab, wobei die Germania im Ansatz vermehrt zu Konterchancen kam, bei diesen jedoch zu viele Ballverluste zu beklagen hatte. In der 70. Minute dann aber die Vorentscheidung: Mirko Zakarija behauptete sich im Zwei- bzw. Dreikampf und schickte Lukas Eckert auf die weite Reise Richtung gegnerischem Tor. Dieser zeigte keine Nerven und vollendete zum umjubelten 2:1. Im Anschluss hatte die Germania das Spiel dann weitestgehend im Griff und erzielte, Duplizität der Ereignisse, nach gleichem Muster wie beim 2:1 in der 86. Minute ihren dritten Treffer. Erneut war es Mirko Zakarija, der den aufgerückten Vuk Tomic in Szene setzte. Dieser netzte über den Umweg der gegnerischen Torlatte dann humorlos zum 3:1 ein. Davon inspiriert, hielt das Duo Zakaria/Tomic noch eine Zugabe bereit. Flanke, Kopfball, Tor lautete das nüchterne Fazit dieser letzten Energieleistung im Spiel, womit die Germania einen verdienten, vielleicht aber etwas zu hohen Auswärtssieg verbuchen konnte, der im Kampf um den Ligaverbleib wichtige Punkte bringt.
Tore: 1:0 Zakarija (8.), 2:1 Eckert (69.), 3:1 u. 4:1 Tomic (86. u. 89.)
Mannschaft: Langer (30. Vogel), Losiewicz, Zeiger, Schuschkleb, Akcay, Tomic, Eckert, Biricik (46. Kaufmann T.), Iantorno, Zakarija, Serra (60. Kaufmann R.)
Weiterhin zur Verfügung stand: Menze, N.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Wolfgang Kaufmann:
So groß die Freude über diesen wichtigen Sieg ist, so groß sind aber auch die personellen Sorgen, die sich nach diesem Spiel breit machen – gleich 3 Positionen müssen neu besetzt werden. Da werden die kommenden Aufgaben nicht leichter. Insofern war der Dreier überlebenswichtig für uns, gleichzeitig sollte dieser Sieg aber auch zusätzliches Selbstvertrauen für die nächsten Spiele bringen.