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Foto: op-online.de
Was will, was darf, was kann man von einer Mannschaft erwarten, die eine Woche zuvor am viertletzten Spieltag nach einer spektakulären zweiten Derbyhalbzeit den vorzeitigen Meistertitel eingestrichen und nun drei Spiele lang Zeit hat, ihre ohnehin schon beindruckende Statistik (lediglich) zu verbessern?
Der Gast aus Offenbach, der aus den vergangenen sechs Spielen elf Punkte gesammelt hatte und sich mit Vehemenz gegen den Abstieg wehrt, hatte natürlich darauf spekuliert, dass der Germania nunmehr die letzte Konzentration und der letzte Einsatz fehlen würde. Und so ganz falsch lagen die Wikinger damit auch nicht. Dennoch zeigte sich trotz kräftiger Personalrotation durch Trainer Kaufmann, dass das Team auch im Meistermodus noch über genügend Substanz verfügt und sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen wollte, entscheidend im Abstiegskampf mitgewirkt zu haben. Am Ende stand ein verdienter 3:2 Heimerfolg gegen einen Gegner, dem man das „gewinnen müssen” anmerkte und der letztendlich die spielerische Überlegenheit der Gastgeber anerkennen musste. Lediglich in der Schlussminute hatte die Germania Glück, dass ein langer Ball zum zweiten Pfosten nicht im Tor von Keeper C. Vogel landete. Zuvor jedoch hätte die 3:2 Führung aufgrund der Vielzahl an Torchancen schon längst ausgebaut werden müssen.
Dass bei den wieder sehr zahlreich erschienenen Zuschauern teilweise so etwas wie Langeweile aufkam, soll uns ebenso eine Randnotiz wert sein wie der Umstand, dass der harte Kern der Germanen den Pfingstsonntag dank der schon feststehenden Meisterschaft völlig entspannt am Spielfeldrand verfolgen konnte und statt des Torschreis dann öfter mal ein lautes „Prost” am Triebweg zu hören war. Letztendlich machte dann die Geschichte „von dem guten Pferd, das nur so hoch springt wie es springen muss” die Runde. Und das sich trotz erneuter Meisterschaft die Edelkritiker noch nicht in die Sommerpause begeben können, hat doch auch etwas Gutes
Tore: 1:0 Eigentor nach „tödlichem” Pass von O. Biricik (9.), 2:1 M. Zakarija mit dem rechten Stollen am linken Schuh oder doch K. Arnold (19.), 3:2 L. Eckert nach Kunstschuss von R. Kaufmann (49.)
Mannschaft: Vogel, Losiewicz, Schuschkleb, Zeiger, Doschek, Arnold, Kaufmann T., Protzel, Zakarija, Eckert, Biricik,
Eingesetzt: Kaufmann R., Zocco, Katilmis,
mit dabei: Cofone, Iantorno
Trainer Wolfgang Kaufmann: “Kompliment an meine Mannschaft, die auch nach Erreichen der Meisterschaft weiterhin versucht, ihr Punktekonto aufzustocken. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Obertshausen beträgt inzwischen sagenhafte 13 Punkte. Außerdem hat die Truppe nach dem 13. Sieg im 13. Rückrundenspiel weiterhin alle Optionen, eine makellose Rückrunde zu spielen.”