Offenbach – Die SG Germania Klein-Krotzenburg ist furios in die Rückrunde der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost gestartet. Auf das 6:0 gegen Türk Gücü Hanau ließen die Hainburger am Sonntag ein 8:1 gegen den Tabellenletzten Viktoria Nidda folgen. „Ich will Türk Gücü und Nidda zwar nicht schlechtreden, aber das waren nun einmal nicht die stärksten Gegner der Liga“, sagt Trainer Mustafa Fil nach sechs Punkten und 14:1 Toren im Jahr 2022 zurückhaltend.

Der 46-Jährige erinnert aber auch daran, dass die Germania im November im Hinspiel in Nidda 0:2 zurückgelegen und erst im Endspurt „unverdient“ mit 3:2 gewonnen hat. „Wir haben unser Spiel in der Winterpause analysiert und an der einen oder anderen Stellschraube gedreht. Wir legen viel Wert auf die Defensive, versuchen, in der Abwehr stabiler zu stehen. Wie das im Detail aussieht, mag ich nicht näher definieren. Und nach vorn geht bei uns ja immer was“, berichtet der Trainer. Germania-Stürmer Vuk Toskovic führt die Torjägerliste mit 19 Treffern an, Niklas Kaufmann traf neunmal.

Der Blick auf die Tordifferenz belegt Fils Aussagen. Bei der Germania, mit 37 Punkten aus 22 Spielen Tabellenfünfter, stehen 60:50 Tore in der Statistik. Bedeutet: Wenn die Germania spielt, ist Spektakel garantiert. im Schnitt fallen fünf Tore pro Spiel. 60 erzielte Treffer sind der zweitbeste Wert hinter dem dominierenden Tabellenführer Sportfreunde Seligenstadt (85 Tore), 50 Gegentore aber der fünftschlechteste Wert der Liga. Selbst Teams wie der FSV Bad Orb oder der VfB Offenbach, die auf Abstiegsplätzen liegen, haben weniger Gegentreffer kassiert.

Und jetzt muss die Germania am Sonntag zur SG Rosenhöhe, dem Tabellendritten, der das Offenbacher Derby gegen den VfB mit 1:2 verloren hat, und Platz zwei an Kickers Obertshausen abgeben musste. „Die SGR ist sehr stark und für mich nach den Sportfreunden das zweitbeste Team der Liga. Die Stürmer Rüger und Weber sind exzellent, die Raute im Mittelfeld ist schwer zu bespielen, und hinten hält Curt den Laden zusammen. Das ist schon eine Hausnummer für uns“, sagt Trainer Fil.

Er zeigt sich zwar verwundert über die Niederlage der SGR beim VfB, relativiert aber schnell und erinnert sich an die eigene Partie am Bierbrauerweg. Die spielerisch bessere Germania führte damals im September mit 2:0, der VfB kämpfte sie am Ende nieder und gewann 6:2. Ganz ähnlich ist das der SGR an diesem Wochenende nach ihrer frühen Führung ergangen, nur mit deutlich knapperem Ergebnis.

Auch wenn die SG Rosenhöhe jetzt gereizt ist, will Fil punkten. Wenigstens einen Zähler will er mitnehmen an den heimischen Triebweg. „Wir haben noch niemand aus den Top 6 der Liga geschlagen, es wird langsam Zeit“, sagt er und hätte nichts gegen einen Auswärtssieg einzuwenden. Noch zehn bis elf Punkte benötigt die Germania seiner Prognose zu Folge aus den 16 Partien, um die Klasse endgültig zu sichern. Da wird nichts mehr schiefgehen. Die Germania ist in einer guten Position, sie kann frühzeitig für die kommende Saison in der Gruppenliga planen. Fil, zuvor bei der Spvgg. Oberrad 05 und Türk Gücü Friedberg, ist im Januar 2020 nach Klein-Krotzenburg gekommen, er fühlt sich wohl und würde gern bleiben. Gespräche stehen in den nächsten Tagen an. Dann sind die Spieler und mögliche Zugänge an der Reihe. Fil schwärmt von seinem aktuellen Club: „Die Germania ist ein super Verein, eine super Adresse. Hier ziehen alle an an einem Strang, wir haben für die Liga viele Zuschauer. Das macht einfach großen Spaß.“

Am Samstag, 15 Uhr, spielen:

SF Oberau - VfB Offenbach

Am Sonntag, 15.30 Uhr, spielen:

Hanau 1893 II - SG Nieder-Roden

Viktoria Nidda - K. Obertshausen

SG Rosenhöhe - G. Klein-Krotzenburg

SG Bruchköbel - SF Seligenstadt

FCA Gedern - VfB Oberndorf

SG Marköbel - B. Alzenau II

FSV Bad Orb - Türk G. Hanau

G. Dörnigheim - 1. FC Langen

SVG Steinheim - FC 03 Gelnhausen