Flutlichtausfall rentiert sich – Zweite besiegt Mühlheim 4:1

Nachdem der erste Anlauf der Zweiten gegen die Reserve der KV Mühlheim vor zwei Wochen in der 82. Minute beim Spielstand von 3:3 aufgrund des verspätet angepfiffenen Spiels und eines damit verbundenen plötzlichen Beleuchtungsausfalls (die Stadt hatte der Flutlichtanlage per Zeitschaltuhr die Stromzufuhr entzogen) abgebrochen wurde, ließ sich am vergangenen Donnerstag beim Nachholspiel bereits vor Anpfiff für die voraussichtlich ordnungsgemäße Durchführung des Ligaspiels über 90 Minuten konstatieren: Flutlicht? Läuft! Schiri? Pfeift pünktlich an!

Das Spielgeschehen beschränkte sich in den ersten 15 Minuten vorwiegend auf das Mittelfeld des mit Grün gespickten Hartplatzes, sodass Coach Müller Zeit fand, mittels eines Fitnessarmbandes seine Vitalwerte zu kontrollieren und einen „Startpuls“ von 97 zu Protokoll zu geben.
Eine erste nennenswerte Toraktion folgte dann aber in der 17. Spielminute: Eine Losiewicz-Hereingabe von rechts kann der Verteidiger nur zentral aus dem Strafraum klären. Der darauf folgende Abschluss von Rene Schnabel aus 20m scheitert allerdings noch am rechten Pfosten. Nur zwei Minuten später kann die Zweite jedoch das vielumjubelte 1:0 nach einem von Mario Rizzo getretenen Eckball erzielen, der am kurzen Eck des Fünfmeterraumes von einem Verteidiger noch leicht touchiert wird und so den Weg ins Tor der Gastgeber findet. (Puls Coach: 78)
Im Folgenden kann die Germania zunächst sich bietende Chancen zum 2:0 nicht nutzen (Schnabel, 22., Kopfball; Deger, 28., Pfostenschuss), bekommt allerdings in der 30. Minute einen berechtigten Elfmeter zugesprochen, nachdem Deger einen unzureichend genauen Pass des Verteidigers zu seinem Torwart erläuft und daraufhin von Letzterem zu Boden gebracht wird. Die Verantwortung übernimmt dieses Mal Rene Schnabel, der sicher ins untere rechte Eck zum 2:0 vollstrecken kann. Eigentlich eine beruhigende Führung, dennoch erfährt der Puls unseres Trainers einen unerwarteten Sprung in den dreistelligen Bereich. Grund zur Sorge? Mit Nichten!
Eine couragiert arbeitende Defensive, die in der ersten Halbzeit jeden Zweikampf annimmt und in aller Regel für sich entscheiden kann, lässt lediglich zwei ungefährliche Strafraumaktionen der Gastgeber nach einem Freistoß und einer darauf folgenden Ecke zu. Den Eckstoß kann Keeper Eugen Aloschin abfangen und schlägt den Ball schnell auf den flinken Diego Weih, der bei der Umkurvung des zweiten Gegenspielers innerhalb des Strafraums gefoult wird. Den fälligen Strafstoß kann der Mühlheimer Torwart jedoch mit dem gestreckten Fuß im Fallen parieren und verhindert so eine vorzeitige Entscheidung zur Halbzeitpause.
Lediglich sieben Minuten waren in der zweiten Hälfte von der Uhr als der Referee zum dritten Mal an diesem Abend auf den Elfmeterpunkt zeigte. Wieder hatte sich Deger einen Ball in der Offensive erkämpft. Seine Hereingabe landete aus kurzer Distanz am Arm des im Strafraum stehenden Verteidigers – kurzum: Schnabel vollstreckte erneut in die untere rechte Ecke zum 3:0 für die Germania.
Nur wenige Sekunden darauf sorgt ein von halb rechts gechippter Freistoß der Gastgeber im Strafraum der Germania für Verwirrung. Ein Klärungsversuch endet zunächst an der Picke eines Mühlheimer Angreifers und findet daraufhin den Weg durch die Beine Aloschins ins Tor der Germania – mit einem echten Zufallsprodukt und der ersten echten Torchance erzielen die Mühlheimer das 3:1.
Doch bereits in der 58. Spielminute kann der quirlige und umtriebige Mustafa Akcay durch einen zentralen Freistoß aus 17 Metern den alten Abstand wiederherstellen.
Fortan verwaltete die Germania defensiv sicher das Ergebnis und kam auch im Angriff zu diversen Einschussmöglichkeiten. Lediglich in der 85. Minute kam noch einmal Spannung auf, als die Zweite der KV Mühlheim auch einmal vom Punkt aus antreten durfte, der Schütze jedoch links am Tor vorbei schoss.

Fazit: Eine geschlossene, couragierte und kämpferische Leistung der Germania wird mit drei Punkten belohnt. Der Abbruch vor zwei Wochen hat sich so gesehen also rentiert.

Aufstellung: E. Aloschin – B. Losiewicz, J.Bessel, N. Menze, M. Rizzo – M. Akcay, S. Westphal – C. Flohr, R. Schnabel, D. Weih – M. Deger

Kader: J. Gammersbach, R. Walter, N. Helwig, A. Nasiri, L. Wilhelm, S. Soulakis

Stimmen zum Spiel:

Coach Marko Müller: „Starke Leistung meiner Mannschaft über die komplette Spielzeit. Wir haben das Spiel bestimmt und mit etwas mehr Glück im Abschluss hätte es auch früher entschieden und deutlicher ausfallen können. An dieser Leistung müssen wir uns orientieren und so weiter arbeiten.“

Verteidiger Jonas Bessel: „Am Donnerstag haben wir gezeigt, was wir für eine starke Mannschaft sind und welches Potenzial in uns steckt. Schon beim Aufwärmen hat man gemerkt, wie heiß wir alle darauf waren, diese Schlacht auf dem Hartplatz für uns zu entscheiden. Auch wenn es uns bei schlechten Bedingungen teilweise schwer fiel, unseren technischen Anspruch zu entfalten, haben wir die Zweikämpfe angenommen und dominiert. Ein durch und durch gelungenes Spiel.“

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