Geschichte

Wie alles anfing

Unter dem Datum 23. Dezember 1906 wird der Bürgermeisterei Klein-Krotzenburg die »ergebenste Mitteilung« gemacht, dass am 17. November 1906 ein »Fußballklub mit Namen Germania« gegründet worden sei. Die Zahl der Mitglieder betrage 20. Der Vorstand bestand aus sieben Personen, die in dem Schreiben allesamt Schriftstuecknamentlich aufgeführt sind. Überliefert sind noch der 1. Vorsitzende Kaspar Wolz und der Schriftführer Georg Appel. Was aus dieser ersten »Germania« geworden ist, ließ sich leider nicht recherchieren. Weitere Dokumente zu deren Geschichte ließen sich nicht finden. Und die Tatsache, dass sich in den ersten Chroniken unserer Germania keine Hinweise auf diesen Vorgängerverein finden, mag darauf hindeuten, dass dessen Bestehen nur von kurzer Dauer gewesen sein mag. Die 16 jungen Männer, die sich am 1. Mai 1915 im Gasthaus »Zur Mainlust« nach – so lesen wir in den Annalen – »heimlichen Vorbereitungen« zur Versammlung trafen, waren wild entschlossen, ihr Vorhaben der Gründung und Etablierung eines Fußballvereins in die Tat umzusetzen, selbst gegen manche Widerstände aus dem Elternhaus und der Geistlichkeit. Wenn man sich die Namensliste der 16 Vereinsgründer ansieht, dann finden sich darin viele Familiennamen wieder, die bis heute in Klein-Krotzenburg sehr geläufig sind. Als Vereinsgründer überliefert sind: Johann Aloys Schwab, Wilhelm Staab, Peter Nikolaus Merget, Emil Schwab, Josef Krammig, Johann Kopp, Anton Gärtner, Theodor Krammig, Jakob Winter, Karl Laber, Heinrich Kempf, Karl Seng, Johann Schwab, Gerhard Schnabel, Josef Werner und Franz Brehm. Der junge Verein hatte nun zwar einen Namen, einen Vorstand und ein geschichte1Vereinslokal, ansonsten aber nichts außer dem Idealismus seiner Gründungsmitglieder. Auf die öffentliche Unterstützung, wie sie heute für die Vereine in unserer Gemeinde fast selbstverständlich ist, durfte die »Germania« nicht hoffen. So soll bei der nun offiziellen Anmeldung des neuen Vereins auf der Bürgermeisterei von Klein-Krotzenburg der damalige Bürgermeister Zilg geäußert haben: »Ich nehme diesen Verein überhaupt nicht ernst. Und das sage ich euch, ihr Buben, bei dem ersten nur geringsten Vergehen wird diese Fußballgeschichte umgehend wieder aufgelöst.« Bürgermeister Zilg hat sich ganz offenbar in dem Elan und Enthusiasmus der »Buben« getäuscht.

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