Zu einem verdienten Punktgewinn kam unsere Germania beim hoch gehandelten 1. FC Hanau 1893 und verbleibt damit im oberen Tabellendrittel. Es war nicht die spielerische Leistung, die diesen Punktgewinn rechtfertigt, es war die Leidenschaft und der Einsatzwille, der von jedem Germanen ausging um der spielerischen Überlegenheit der mit Ex-Bundesliga-, Regionalliga- und Hessenligaspielern angetretenen Gastgeber zu trotzen. Und es war der „innere Schweinehund”, der besiegt wurde in einer Phase, wo die Kräfte nachließen und der Kopf leer war.
Nach dem äußerst intensiven Pokalspiel gegen den Hessenligisten aus Seligenstadt mussten mit F. Serra und Kapitän T. Zeiger gleich zwei Akteure für das Spiel in Hanau verletzungsbedingt passen. Der ohnehin aufgrund des Fehlens von G. Iantorno, K. Arnold und P. Doschek dezimierte Kader schrumpfte somit auf drei Einwechselspieler zusammen. Zudem machten die Platzverhältnisse in Hanau schon beim Aufwärmen deutlich, dass auch dieses Spiel viel Kraft kosten würde. Nach gut 10 Minuten, in denen Hanau versuchte Druck aufzubauen während die Germania noch ihre taktische Grundordnung justierte, bekam unsere Mannschaft immer mehr Zugriff auf die gegnerischen Aktivposten und erlaubte den Gastgebern bis zum Pausenpfiff fast keine nennenswerte Torchance. Zugegebenermaßen schafften es auch unsere Spieler kaum, eigene Abschlussmöglichkeiten zu kreieren, waren dabei aber gnadenlos effektiv, denn die einzig gefährliche Situation brachte auch gleich die 1:0 Führung, als V. Tomic mit seinem zweiten Saisontor nach Flanke von C. Herth die Germania jubeln ließ.
Hanau stellte in der Halbzeitpause um und versuchte nun über doppelt besetzte Flügel Druck aufzubauen. Ein eher unglückliches Gegentor in der 53. MInute, bei dessen Entstehung der als Schuss geplante Ball sich als Pass vor das Germaniator entwickelte, bei dem auch noch zwei unserer Akteure den Ball verpassten, leitete eine gut zwanzigminütige Drangphase der Gastgeber ein, in der es mitunter auch mal brenzlig wurde, allerdings nicht in der Häufigkeit, die Hanaus Pressesprecher Jung zu sehen geglaubt hatte. Was durchkam, verfehlte sein Ziel (weit) oder wurde sichere Beute von Keeper Aschenbach oder einem seiner Vorderleute. Nach und nach wurde der Druck von Skela, Damar und Co. weniger und unsere Jungs konnten das Spiel wieder etwas weiter nach vorne verlagern. Der nächste Aufreger dann in der 83. Minute, als M. Zakarija seinen Gegenspieler überlief und dieser sofort die Verfolgung aufnahm. Flankiert von seinen beiden Verteidigerkollegen räumten die drei Herren unseren Sturmführer kurz vor oder gar im Sechzehnmeterraum mal eben ab und die Germaniafans waren freudig erregt ob des Straf- oder Freistoßes, der nun folgen musste. Was allerdings kam, war eine gelb-rote Karte für den Gefoulten, dem eine Schwalbe unterstellt wurde. ABENTEUERLICH!!! auch aus Sicht aller Nichtgermanen.
Mit nun einem Mann weniger wehrten sich unsere Jungs mit letzter Kraft und schafften es sogar, Entlastungsangriffe zu fahren. Einer dieser Konter hätte in der Nachspielzeit fast noch den 2:1 Siegtreffer gebracht, doch sportlich fair ließen wir die Chance ungenutzt. Wäre vielleicht auch ein bisschen gemein gewesen.
Spaß beiseite: Sicherlich kann unsere Mannschaft besser Fußball spielen, besser und leidenschaftlicher kämpfen wie in der vergangenen Tagen geht aber kaum. Ein mit viel Einsatz gewonnener Punkt beim Tabellenzweiten, den wir sehr gerne mit an den Triebweg nehmen.
Tor: 1:0 V. Tomic (36.)
Mannschaft: Aschenbach, Tomic, Schuschkleb, Zocco, Cofone, Eckert, Herth (65. Kaufmann T.), Kaufmann R., (60. Losiewicz), Biricik (35. Protzel) , Weickinger, Zakarija
Weiterhin zur Verfügung standen: Vogel, (Zeiger, Iantorno)
Stimmen zum Spiel:
Trainer Wolfgang Kaufmann:
Glückwunsch an die Mannschaft, die kämpferisch erneut zu überzeugen wusste. Spielerisch war es sicherlich nicht das, was die Jungs können, aber man muss auch die Umstände berücksichtigen, unter denen dieses Spiel in Hanau stand. Fußball ist und bleibt auch irgendwo Ergebnissport – und mit diesem Ergebnis beim Aufstiegsanwärter Nummer 1 können Mannschaft und Trainerteam sehr gut leben. Mit zum Teil zwei Spielen weniger als die Konkurrenz steht unser Team auf dem 5. Tabellenplatz, stellt den besten von 6 Aufsteigern und hat auch durch diesen Punktgewinn in Hanau aktuell ein 10 Punktepolster vor dem ersten Abstiegsrang. Nun freuen wir uns erst mal auf das kommende Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer JSK Rodgau.