Bittere Niederlage gegen 1. FC 06 Erlensee

Was war das? Diese Frage stellten sich nicht nur die Germania-Fans nach einem Spiel, in dem unsere Elf in den zweiten 45 Minuten einmal mehr Lehrgeld bezahlen und am Ende eine 0:3 Niederlage quittieren musste. Bis zur Halbzeit entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Germania versuchte, das Spiel in den Griff zu bekommen, während Erlensee in erster Linie durch seine Aktivposten Sascha Eckhardt, Daniel Januschka und Francisco Morgese offensive Akzente setzte. Klare Chancen für unser Team blieben jedoch weitestgehend aus. Auf der Gegenseite verhinderte Germania Keeper Aschenbach zwei Mal spektakulär einen Rückstand.

Durch die Hereinnahme eines zusätzlichen offensiven Mittelfeldspielers versuchte die Germania, die eigenen Angriffsbemühungen zu verstärken. Das so sehnlich herbeigewünschte Tor fiel dann aber auf der anderen Seite. In der 54. Minute zeigte Gästestürmer Januschka seine Qualitäten. Sein platzierter Schuss in den rechten Winkel war zwar sehenswert, mit mehr Einsatz hätte dieser Treffer aber in seiner Entstehung verhindert werden können. Wer jetzt an ein Aufbäumen der Heimmannschaft geglaubt hat, wurde enttäuscht. Sämtliche Offensivbemühungen der Germania scheiterten bereits im Ansatz. Mangelnde Bewegung und ungenügendes Zweikampfverhalten führten zu einer immer größer werdenden Verunsicherung, so dass die Gästedefensive keine Probleme hatte, die halbherzigen Bemühungen zu unterbinden. Erlensee hingegen gewann durch den Führungstreffer immer mehr an Sicherheit und nutze die nun vorhandenen Räume zu zwei weiteren Treffern. So stand am Ende eine ernüchternde 0:3 Niederlage. Zum ersten Mal seit dem 18.05.2013 musste die Germania somit in einem Punktspiel den eigenen Platz als Verlierer verlassen.

Nicht die Niederlage als solche, sondern vielmehr die Art und Weise des gestrigen Auftritts gibt jedoch zu denken. Zwar bemühte sich die Mannschaft um Kapitän Marko Müller bis zum Schlusspfiff, aber ohne Leidenschaft, Kampf und Laufbereitschaft wird die Luft in dieser Liga dünn. Mit drei Punkten aus drei Spielen belegt unsere Mannschaft aktuell den 13. Platz. So gesehen werden die nächsten Aufgaben nicht leichter. Am nächsten Sonntag erwartet unser Team im Derby in Großkrotzenburg eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Um dort zu bestehen, bedarf es einer klaren Leistungssteigerung. Man darf davon ausgehen, dass die Mannschaft dies aber selbst weiß.

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Stimmen zum Spiel:

Trainer Wolfgang Kaufmann: “Das hatten wir uns alle natürlich anders vorgestellt. Gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe wollten wir unbedingt 3 Punkte holen. Leider haben wir kein Mittel gefunden, um uns Torchancen zu erarbeiten. Eigene Fehler führten dann zu den Gegentoren. In dieser Klasse werden diese Fehler eben konsequenter ausgenutzt. Bedenklich stimmt mich allerdings etwas anderes: Ich vermisse Spielfreude und Lust auf diese Liga. Gerade als Aufsteiger sollte man den Schwung der letzten Saison mit nehmen in die neue Spielzeit. Kampf und Leidenschaft sollten selbstverständlich sein. Das alles fehlte uns in den letzten beiden Spielen – die Folge waren zwei verdiente Niederlagen. Ich kann nur hoffen, dass unsere Mannschaft den Aufstieg nicht als Last ansieht – denn das wäre das völlig falsche Zeichen”.

Vorsitzender Michael Berthel: “Im Spiel gegen Erlensee fehlte mir die letzte Konsequenz und Leidenschaft, das Spiel mit aller Macht gewinnen zu wollen. Selten passiert es, dass kein Funke zu den Zuschauern überspringt oder umgekehrt. Gestern war das so. Manchmal gibt es so Tage. Ich bin sicher, dass unsere Jungs bereits im nächsten Spiel ihr altes Gesicht wieder zeigen. Denn eines haben die ersten drei Spiele gezeigt. Wenn wir unsere Stärken abrufen und auf den Platz bringen, können wir auf jeden Fall in der Liga bestehen und viel Spaß an gutem Fußball haben. Klar geworden ist aber auch, dass zufällige Punkte in der Liga nicht verteilt werden. Die Punkte muss man wollen.”

Verteidiger Tim Zeiger: “Drei Tore bekommen und keins geschossen – das ist die nackte Tatsache die auf dem Papier steht. Heute kann man sich nicht rausreden oder hinter irgendwelchen Aussagen verstecken. Wir haben einfach zu wenig Leistung in die Waagschale geworfen um hinterher als Sieger vom Platz zu gehen. Unser Offensivspiel konnte kaum Akzente setzen und wirkte behäbig, ohne Tempo. Besonders in der zweiten Halbzeit kann ich mich an keine nennenswerte Torchance erinnern, die wir uns herausgearbeitet haben. Aber wenn das unser einziges Problem gewesen wäre, hätten wir wenigstens einen Punkt mitnehmen können. So war es auch die Defensive, die ihr Übriges dazu beitrug und drei Gegentore zuließ. Als unmittelbarer Teil davon, kann ich mir nicht mal wirklich erklären warum es so deutlich ausgefallen ist. Dies gilt es in den nächsten Tagen zu reflektieren und einzuordnen. Was bleibt, ist die erste Heimniederlage seit über einem Jahr. So war es zuletzt unser Neuzugang „Chipsy“ der damals noch mit 3 Toren für die SG Niederroden drei Punkte vom Triebweg entführte. Nichts desto trotz müssen wir diese Niederlage schnellstmöglich verdauen und nach vorne blicken, denn die bevorstehenden Aufgaben werden nicht einfacher. Die Mannschaft weiß, dass sie hier in der Bringschuld ist, aber dessen bin ich zuversichtlich. Es wird eine passende Antwort kommen, im Idealfall bereits gegen den nächsten Gegner.”

 

Fotos: www.regiomelder.de

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